In einer Gesellschaft, die Redefreiheit voraussetzt und sich in einer Streitkultur ausdrückt, ist es für Individuen nicht so leicht, in der Öffentlichkeit eine Position zu beziehen: man muß immer mit Gegenwind rechnen, vor allem wenn das Thema besonders heikel ist. Und umso heikler das Thema, desto heftiger der Gegenwind.

Das Thema Bildungsreform ist, nach meiner Beobachtung der letzten 16 Jahren, das heikelste Thema, das es in der deutschen Politik gibt. Außer Markus Lanz hat kein*e Fernsehmoderator*in diesem Thema eine Sendung gewidmet. Unter den elektronischen Medien ist Deutschlandfunks “Campus und Karriere” die einzige hartnäckig andauernde Erinnerung daran; siehe das jüngste Feature vom 13.08.2021, “Elternvertretungen in Baden-Württemberg fordern mehr Lehrkräfte” . Zudem verweigern die Politiker*innen von allen Parteien gleichmäßig und explizit, auf die von APRA gestellte Frage zu antworten, wie viele ihrer Mitglieder ihre eigenen Kinder auf Privatschulen schicken. Das Ausweichen ist der vernichtende Gegenwind von allem.

Dem Gegenwind zum Trotz haben die individuelle Gebäudeinhaber*innen, die an dieser Straßenausstellung teilnehmen, den Mut und die Mittel, ihre Überzeugung der dringenden Notwendigkeit der Bildungsreform und des Aufbaus einer bundesweiten Bildungsarmee dauerhaft und deutlich in der Öffentlichkeit zum Ausdruck zu bringen. Ihre Gebäude sind sehr verschieden, aber sie sprechen uns mit einer vereinten Stimme an. Sie bieten den Passanten ein erweitertes Bewußtsein über den Bildungsnotstand an, und motivieren sie von der Politik zu verlangen, den bundesweit lang andauernden Lehrkräftemangel unbedingt und sofort zu beenden. Wir sind stolz darauf, hier diese öffentlichen Ausdrücke dieser Überzeugung auf den Fassaden folgender Gebäude bei Wahlkampagne vorzustellen.

Bitte spazieren Sie vorbei, werfen Sie einen Blick auf die Fassaden. Stellen Sie sich ihnen gegenüber und denken Sie darüber nach. Und wenn Sie selbst Gebäudeinhaber*in sind, schließen Sie doch an. Somit bringen wir den Politiker*innen bei, daß sie das Thema Bildungsreform in keiner Ecke der Stadt Berlin ausweichen können.